TuS Königsdorf 1900 e.V.
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Frechen, 25. November 2021. Der TuS Blau-Weiß Königsdorf mit seinen mehr als 2.200 Mitgliedern zeigt sich sehr besorgt über den ungelösten Sanierungsstau der Einfachturnhalle an der Johannesschule in Königsdorf. Die Turnhalle ist seit über einem Jahr geschlossen und die Wiedereröffnung zieht sich nach neusten Informationen auf unbestimmte Zeit hin. Anders als andere Turnhallen im Stadtgebiet, ist die Turnhalle Johannesschule im Sommer nach dem Lockdown nicht wieder für den Sportbetrieb freigegeben worden. Nachdem die Stadt bereits die in Aussicht gestellte Wiedereröffnung für Ende September kassieren musste, ist jetzt bekannt geworden, dass auch der zuletzt angekündigte Öffnungstermin für November nicht gehalten werden kann. Als Grund dafür werden ungelöste Statikprobleme des Gebäudes genannt. Neuer Termin: unbekannt.
„Für uns ist die Situation unbefriedigend. Ohnehin sind die Vereine durch die Corona-Lockdowns gebeutelt, für unsere Mitglieder muss zumindest das normale Sportprogramm wieder möglich sein. Die Einfachturnhalle wird in normalen Zeiten wöchentlich von mehr als 500 TuS-Mitgliedern insbesondere aus der Turnabteilung für Sport und Bewegung genutzt. Der Ausfall der Halle reißt eine enorme Lücke, nicht nur für den TuS, sondern auch für die Schule selbst. Dabei ist die Sanierungsbedürftigkeit der Turnhalle bereits seit Jahren ein Gesprächsthema. Wir fragen deshalb, warum die Stadt die Zeit der Lockdowns – als die Sporthalle für den Sportbetrieb vollständig geschlossen war - nicht genutzt hat, um die Halle umfassend zu begutachten. Alternativ hätte das während der jahrelangen Baumaßnahmen zur Erweiterung der Johannesschule passieren können. Wieso wird die Stadt jetzt von bislang offenbar unbekannten Statikproblemen in der Halle überrascht? Welche Überraschungen drohen uns noch? Das Mindeste, was Schule und Vereine jetzt brauchen, ist eine verlässliche zeitliche Perspektive, wann Schüler und Sportler wieder in die Halle können“, erklärt Gerd Koslowski, Vorsitzender des TuS Blau-Weiß Königsdorf.
Der TuS hat mittlerweile aus eigenen Stücken weitere Räumlichkeiten im Stadtteil angemietet, um das Sportangebot für seine Mitglieder zumindest in Teilen aufrechterhalten zu können. So nutzt der Verein auf eigene Kosten Räume im Königsdorfer St. Elisabeth-Heim und im kommerziellen Villeforst-Sportpark. Verschärft wird die Hallensituation ohnehin durch die im kommenden Jahr anstehende Sanierung der Dreifachturnhalle am Gymnasium. Auch hier ist noch unklar, wie die für längere Zeit wegfallenden Hallenzeiten durch Nutzung anderer Sporthallen im Stadtgebiet aufgefangen werden können. Die Planung für die alternative Hallenbelegung darf nicht allein den Frechener Vereinen übertragen werden. Die Gespräche darüber haben begonnen.
Der TuS hatte in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich gemacht, dass der Stadtteil Königsdorf angesichts der gewachsenen Einwohnerzahl dringend neue Hallen- und Sportplatzkapazitäten benötigt. Der durch eine öffentliche Petition unterstützte Antrag des Vereins auf eine Sportstättenerweiterung war im Jahr 2019 von Verwaltung und Politik unter Verweis auf den seinerzeit noch gültigen Sportentwicklungsplan zurückgewiesen worden. Doch auch die damals versprochene Fortschreibung des Sportentwicklungsplans, der in diesem Jahr ausläuft, ist trotz eingestellter Haushaltsmittel bislang nicht initiiert worden. Damit dürfte sich die Erarbeitung und Verabschiedung eines neuen Sportentwicklungsplan weitere ein bis zwei Jahre hinziehen. Die Fortschreibung des Plans sollte aus Sicht des TuS jetzt ohne Verzögerung auf den Weg gebracht werden. Der von den Koalitionsfraktionen vor wenigen Tagen auf den Weg gebrachte Antrag zum Start der Arbeiten am Plan wird vom Verein begrüßt, entscheidend ist jetzt die rasche Umsetzung.
Weiteres Beispiel für nachteilige Verzögerungen: Die vom Sportausschuss im Jahr 2019 beschlossene Sanierung und Erweiterung der uralten, viel zu kleinen und oftmals verschimmelten städtischen Umkleiden am Sportplatz Königsdorf ist bis heute nach unserem Kenntnisstand weder technisch geplant, priorisiert, geschweige denn umgesetzt worden. Auch hier warten die Mitglieder der Königsdorfer Sportvereine bislang vergeblich auf nächste Schritte.
Als ein Grund für die zeitliche Verzögerung solcher Projekte werden u.a. Personalengpässe in der Verwaltung angeführt. So ist die Abteilungsleitung Sport seit längerer Zeit unbesetzt, ein zwischenzeitlich gefundener Abteilungsleiter hatte sich nach kurzer Zeit wieder verabschiedet.
„Als unmittelbar betroffener Sportverein erwarten wir, dass Verwaltung und Sportpolitik in der Stadt Frechen personell und im Projektmanagement vernünftig aufgestellt sind. Wir schätzen Vieles, was die Stadt in Sachen Sportförderung tut. Aber die Unruhe über die Gesamtsituation in den Vereinen wächst. In unserem Verein führt das dazu, dass Kinder und Jugendliche, die Sport machen möchten, von den Abteilungen zurückgewiesen werden müssen oder unsere Turner im fortgeschrittenen Alter im Herbst Übungen auf der Wiese machen statt in einer Turnhalle. Die weibliche A-Jugend der Handballer spielt - sage und schreibe! - in der Jugendbundesliga gegen Teams wie Leipzig und kann trotz dieses Leistungsniveaus als Mannschaft nur ein Mal in der Woche in der Halle trainieren. Wenn Frechen Sportstadt sein und bleiben möchte, sollte das nicht so bleiben. Wir appellieren an die Stadt, gemeinsam mit den Vereinen ernsthaft und konkret an Lösungswegen zu arbeiten. Wir sind dazu jederzeit bereit“, so Gerd Koslowski weiter.