TuS Königsdorf 1900 e.V.
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E-Mail: info@tus-koenigsdorf.de
Im Folgenden das Schreiben des Stadtsportverbandes an Politik und Funktionäre am 18. März 2022:
Sehr geehrte Damen und Herren,
der SSV setzt sich im Namen der Vereine für eine Alternativen zu den geplanten Hallenschließungen ein.
Am Donnerstag erfuhren die Vereine, dass die Willi Gießen Sporthalle in Habbelrath für Flüchtlinge aus der Ukraine geschlossen wird und die Gerhard –Bergerhalle als optionale Lösung für die Unterbringung von geflüchteten Personen aus der Ukraine vorbereitet werden soll. Schon in der Flüchtlingskriese 2015 wurde Sporthallen für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Hierbei wurde anscheinend schon damals übersehen, dass Vereine einen wichtigen Beitrag für die Integration von Geflüchteten leisten und keine Organisationsform besser in der Lage ist Menschen in bestehende Strukturen zu integrieren. Im Sport können sprachliche Barrieren schnell überwunden werden und die Integration der Geflüchteten in bestehende Strukturen und in die Gesellschaft kann viel schneller gelingen. Es geht hier nicht nur darum den Menschen, die so viel Leid ertragen mussten, eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen, sondern sie in unserem Land willkommen zu heißen. So haben schon jetzt viele Sportvereine in Frechen beschlossen, dass geflüchtete Menschen kostenlos an den zahlreichen bereits bestehenden Sportangeboten teilnehmen können. Sollten allerdings weitere Hallen im Stadtgebiet geschlossen werden, gibt es keine Sportangebote mehr bei welchen der beschriebene interkulturelle Austausch stattfinden kann und an welchen die geflüchteten Personen eine Form der Normalität wieder finden können.
Die aktuelle Hallensituation der Vereine und der Schulen ist durch die Schließung der Dreifachsporthalle Gymnasium (Renovierungsbeginn 31.03.2022) und die Schließung der Johannesschule, welche bereits seit anderthalb Jahren geschlossen ist und seitdem renoviert werden soll, kaum noch tragbar. Eine weitere Schließung einer Sporthalle würde die Vereine, die sich gerade von der Coronasituation etwas erholen, in ihrer Existenz bedrohen und sie hindern ihre integrative Aufgabe wahrzunehmen. Zumal das Sportamt der Stadt Frechen zurzeit aus Personalmangel nicht in der Lage wäre einen Notfallbelegungsplan für die verbleibenden Sporthallen zu organisieren. Der Sportbetrieb der hallennutzenden Vereine würde kurzfristig zusammenbrechen.
Nach Ansicht des SSV ist zu prüfen, ob etwas gegen eine Unterbringung von Flüchtlingen in den für die Renovierung angedachten Turnhallen, der alten Feuerwache, dem Harlekin Theater, dem Wachtberg, der RWE Hauptwerkstatt Grefrath oder in einer der vielen nicht vollgenutzten Lagerhallen spricht. Diese werden, anders als die Sporthallen im Stadtgebiet, nicht täglich von Kindern, Jugendlichen und der sporttreibenden Bevölkerung genutzt. Durch die Anschaffung von Sanitärcontainern wären die hygienischen Voraussetzungen gegeben. Auch sollte die Bereitschaft der Frechener nicht unterschätz werden Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, insbesondere wenn diesen auch ein kleiner Wohngeldzuschuss gezahlt wird. Dieses sind sicherlich nur erste Gedankengänge wobei den städtischen Mitarbeiter sicherlich noch weitere Optionen zur Unterbringung einfallen dürften.
Natürlich wollen alle Vereine, in dieser doch sehr schwierigen Situation, ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und ihren in der Satzung verankerten Beitrag für die Gesellschaft leisten. Sie erfüllen damit übrigens auch einen nach der Landesverfassung den Gemeinden obliegenden Auftrag.
Dieses kann allerdings nur gelingen, wenn die Sporthallen für den Vereins- und Schulsport geöffnet bleiben und trotzdem allen geflüchteten Personen eine Unterkunft zur Verfügung gestellt werden können. Deswegen unterstützen die Vereine die Initiative der Stadt Frechen Wohnraum von Privatpersonen für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen.
Eine Meldung von Wohnraum für Geflüchtete ist zwischen 09:00 Uhr -12:00 Uhr unter der kostenfreien Nummer 0800 501-7700 oder über die Mailadresse
buergertelefon@stadt-frechen.de bei der Stadt Frechen möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Stadtsportverband Frechen
(Im Namen aller betroffenen Vereine)
Stellungnahmen des TuS - Auch Du kannst helfen
Wir als Verein unterstützen den Aufruf der Stadt Frechen und insbesondere die Stellungnahme des SSV. Wir möchten als Verein TuS Blau-Weiß Königsdorf auch unseren unmittelbaren Beitrag leisten, indem wir unsere Mitglieder direkt ansprechen mit der Bitte um Prüfung, ob Sie nicht auch eine Bleibe für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können, um die Situation für die Flüchtlinge zu verbessern, aber auch um den aktuellen Vereinssport überhaupt weiter führen zu können.
Bitte teilen Sie der Stadt Frechen, wenn Sie es können mit, dass Sie eine Wohngelegenheit zur Verfügung stellen könnten. Am einfachsten per Mail an: buergertelefon@stadt-frechen.de
Damit wir gegebenenfalls ihr Angebot unterstützen und fördern können, erbitten wir, unsere Vereinsadresse info@tus-koenigsdorf.de ins CC zu nehmen.
Falls Sie der Stadt Ihre Bereitschaft telefonisch kundtun, wären wir auch für eine Unterrichtung dankbar.
Wir hoffen, dass wir auch mit Eurem Engagement eine Lösung finden werden, welche die Versorgung der geflüchteten Menschen sicherstellt, gleichzeitig aber nicht die Existenz der Vereine gefährdet.